Cyclades oder wie fatal Politik für die Wissenschaft sein kann
Le Monde (habe leider nur in polnischen Übersetzung gelesen) schreibt heute über fatale Konsequenzen einer französischen Entscheidung aus den 70-er Jahren. Wäre diese Entscheidung nicht getroffen worden, wäre heute das Internet wahrscheinlich nicht in amerikanischen, sondern in französichen Händen.
Cyclades war ein Netzwerkprojekt geleitet von Louis Pouzin in den frühen 70-ern. Im Rahmen dieses Projekts entwarf Pouzin Datagramme und End-to-End Protokolle - es waren konzepte, die in TCP/IP Protokoll benutzt werden. Mit dieser Technik hat Pousin französische Unis und Forschungseinheiten miteinander vernetzt. Die Franzosen hatten also das Internet (oder wenigstens seine wichtigen Bestandteile) vor den Amerikanern.
Nachdem Valéry Giscard d'Estaing die Macht in Frankreich übernahm, wurden Gelder für theoretische Forschung gekürzt, denn man kam zur Einsicht, dass Informatik keine weitere Grundlagenforschung braucht und man sich jetzt nur an praktische, industrielle Anwendungen konzentrieren soll. So sind die Cykladen 1978 gestorben. Das Internet wurde in Amerika geboren.
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home